Mobilität
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Fahrrad versus Auto: Werden Städte fahrradfreundlicher?


Fahrradverkehr Willkommen

Autoverkehr ist im heutigen Ausmaß insbesondere im innerstädtischen Bereich alles andere als zukunftsfähig. Denn Autos blasen Unmengen an gesundheitsschädlichen Abgasen in den Luft, verursachen Lärm und Stress, verstopfen die Straßen und sind vor allem Ursache für unzählige Unfälle, bei denen jährlich viele Menschen und Tiere sterben müssen. Trotz dieser traurigen Bilanz wird weiter in den Ausbau von Autobahnen investiert. In Berlin rollt die Blechlawine demnächst über die Verlängerung der Stadtautobahn A100 weiter in Richtung Osten. Und das ist nicht nur ein sinnloses, sondern vor allem ein teures Bauvorhaben. Allein für die 3170 Meter lange Verlängerung von Neukölln bis zur geplanten Anschlussstelle Treptower Park wurden 473 Millionen Euro veranschlagt. Man kann davon ausgehen, dass wahrscheinlich wesentlich mehr Geld ausgegeben wird, um die sechsspurige Strecke fertig zu stellen. Und auch der anschließende Weiterbau ist schon in Planung. Kritiker betonen allerdings, dass damit kein Verkehrsproblem gelöst wird.

Verkehrsstau

Urbaner Fahrradverkehr für eine grüne Zukunft 

Es ist im Grunde relativ einfach, sich dem Problem des Stadtverkehrs zu stellen, indem man in den Ausbau von Fahrradstraßen investiert. Mikael Colville-Andersen, Experte für urbane Mobilität sagt dazu: „Aus den Beispielen von Kopenhagen, den Niederlanden, Dänemark und vielen Städten überall auf der Welt wissen wir, dass die Menschen die Möglichkeit nutzen würden, Fahrrad zu fahren, wenn man ihnen den Raum und die Infrastruktur dazu bietet. Das braucht allerdings politische Visionen, um möglich zu werden. Es bedarf Bürgermeister und andere Politiker, die verstehen, dass es eine wichtige Modernisierungsmaßnahme für eine Stadt ist.“

Kopenhagen ist seit vielen Jahren bereits ein Musterbeispiel  für eine fahrradfreundliche Stadt. In Paris hat Bürgermeisterin Hidalgo die Vorteile des Radverkehrs ebenfalls verstanden und möchte mit ihrem „Plan Velo“ eine echte Fahrradmetropole schaffen. Und auch Norwegen geht mit gutem Beispiel voran: Das Land stellt mit dem „National Transit Plan“ eine zukunftsweisende Verkehrspolitik vor und plant, Diesel- und Benzinautos langfristig komplett aus dem Verkehr zu ziehen. Ab 2025 werden nur noch Elektroautos als Neuwagen zugelassen. Außerdem möchte das Land eine knappe Milliarde Euro in den Ausbau von Radautobahnen investieren.

Fahrrad_Kanal

Wann wird Berlin zur Fahrradstadt? 

Wie sich am Ausbau der A100 zeigt, läuft die Verkehrspolitik in Berlin allerdings scheinbar noch rückschrittig. Die Bewegung hin zur fahrradfreundlichen Stadt kommt hier von engagierten Bürgern, die sich als Gruppe für einen „Volksentscheid Fahrrad“ formieren und ambitionierte Ziele haben, die jeden Fahrradfreund freuen dürften: Der Volksentscheid Fahrrad fordert in Berlin unter anderem 350 Kilometer Fahrradstraßen, 100 Kilometer Radschnellwege für den Pendlerverkehr und die Stadt insgesamt für den Fahrradverkehr zu sensibilisieren. Das sind wichtige Schritte hin zu einer fahrrad- und damit klimafreundlicheren Stadt und ich hoffe, dass sich viele Fahrradfahrer und alle, die es in Zukunft werden möchte, an der Petition Volksentscheid Fahrrad beteiligen.

Berliner Fahrradfreunde finden nähere Informationen unter www.volksentscheid-fahrrad.de 

 

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