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Hövding 2.0: Der Airbag-Helm für Radfahrer


Hoevding-Airbag-Radfaher

Es gibt Fahrradhelme und es gibt Hövding. Der Hövding erinnert ein wenig an die altmodischen Trockenhauben aus den Achtzigern. Aber das auch nur, wenn es gefährlich wird. Denn der Hövding ist ein Airbag für Fahrradfahrer.

Bereits vor über zehn Jahren wurde der Hövding von zwei schwedischen Master-Studentinnen entworfen. Zu diesem Zeitpunkt, im Juli 2005, führe Schweden gerade die Fahrradhelmpflicht für Jungendliche unter 15 Jahren ein. Nun sind gerade die Schweden vor allem für ihr Modebewusstsein und ihr Gespür für gutes Design bekannt. Traditionelle Fahrradhelme passen da irgendwie nicht ins Bild. So reifte bei den beiden angehenden Industriedesignerinnen Anna Haupt und Terese Alstin die Idee im Kopf, einen Kopfschutz zu entwickeln, der nahezu unsichtbar ist und deshalb auch gerne getragen wird. In Zusammenarbeit mit dem Airbag-Hersteller Alva Sweden war schließlich der Airbag-Helm Hövding das Resultat dieser Bemühungen.

Hovding-Airbag-Kragen

Der Hövding ist eine Art Kragen aus ultra-reißfestem Nylon, den man am Hals trägt und der erst bei einem unfalltypischen Verhalten als Airbag ausgelöst wird. Verschiedene Stoffüberzüge sorgen außerdem für einen gewissen Style-Faktor. Doch woher weiß der Hövding, dass ich nicht nur ein bisschen mit dem Fahrrad nicht ins Schlendern sondern ins Schleudern gerate? Dafür wurde unzählige Unfälle mit Stunt-Fahrern und Dummies durchgeführt, um die Bewegungsmuster eines Unfalls vom normalen Fahrradfahren zu unterscheiden. Daraus wurde ein Algorithmus abgeleitet, der in die Sensoren des Hövding eingespeist wurde.

Der Hövding ist die größte Revolution in der Geschichte der Fahrradhelme und ein ähnlicher Meilenstein wie der Airbag für Fahrzeuge. (Dr. Maria Kraft, Forschungsleiterin der Abteilung Verkehrssicherheit und Umwelt der schwedischen Versicherungsgesellschaft Folksam und Dozentin für Verkehrsmedizin.)

So wird der Airbag wirklich nur in einer Unfallsituation ausgelöst und schützt dabei nachweislich umfassender und schonender den Kopf als ein herkömmlicher Fahrradhelm. Einziger Nachteil: Der Hövding ist mit knapp 300 Euro nicht gerade eine günstige Investition und kann laut Herstellerangaben nach einmaligem Auslösen nicht mehr verwendet werden. Schade, dass sich das Gas im Hövding-Kragen also nicht wieder auffüllen lässt. Aber wie heißt es doch so schön: Das Leben ist schließlich unbezahlbar.

Weitere Infos unter www.hovding.de

 

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